Heiligenseer Kanu - Club e.V.

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Rhinfahrt
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Samstag, 10.10.2015, 7.30 Uhr,
Vereinsgelände HKC Hennigsdorfer Straße 125:
Emsiges Treiben bei 3 Grad Celsius. Boote werden aus den hintersten Winkeln der Bootshäuser getragen und zugewiesen, Paddel, Schwimmwesten und Sitzkissen verteilt. Matthias, Silvia, Simone, Volker, Peter, Elke, Christian, Maurice, Evelyn, André und ich machen uns startklar, um nach Rheinsberg zur Rhinfahrt aufzubrechen. Dann sind drei Autos mit den Booten beladen: Volker, Matthias und Peter fahren mit voll besetzten Wagen um kurz nach 8.00 Uhr los. Evelyn und ich kommen bei Peter und Elke unter. Nach gut einer Stunde sind wir da und laden alles wieder ab und während die Autos umgesetzt werden, ziehen wir uns paddeltauglich an. Schichtenlook ist angesagt: über meiner kiunterwäsche trage ich eine Sporthose und T-Shirt sowie einen langärmeligen Pulli, geborgt von Evelyn, darüber Schwimmweste, dann eine Seglerhose und Seglerjacke. Schönheitswettbewerb hätte ich nicht gewonnen, sportlich sieht auch anders aus, aber wichtig für mich: ich friere nicht! Nochmal schnell hinter den Busch, dann geht es endlich los: meine erste Rhinfahrt. Rein ins Boot und der „reißenden“ Strömung hinterher. Die Sonne scheint den ganzen Tag. Eine verträumte Landschaft erwartet uns. Allerdings dringen die warmen Strahlen nur selten zu uns durch, weil die Bäume lange Schatten werfen. Auch die Landschaft kann ich als Anfänger eher selten genießen. Höchste Konzentration ist angesagt, denn das Fahren ohne Steuer ist für mich eine Herausforderung. Es geht vorbei an umgestürzten Bäumen, immer wieder links und rechts der Flussmündung folgend. Für die Könner ein Leichtes, für mich ein Abenteuer. Mit Volkers liebevoller Stimme im Ohr („Bogenschlag!“ „Zum Hindernis beugen!“ „Das Wasser spricht mit dir!“) bringe ich die erste Hälfte gut hinter mich. Nach zweieinhalb Stunden kommen wir an der Stelle an, wo wir die Boote umsetzen müssen und Pause machen. Endlich Glieder ausschütteln, Essen, Trinken und einen Moment in der Sonne stehen, das tut gut. Meine patschnassen Ärmel stören etwas, das Wasser läuft wunderbar das Paddel runter und dort hinein. Ansonsten bin ich gut trocken und warm geblieben. Nach der Pause geht es munter weiter. Mit mir spricht das Wasser allerdings nicht immer sofort, zweimal sitze ich auf einem unter Wasser liegenden Baumstamm fest und komme nur mit Hilfe von Matthias frei. Das war knapp, um Haaresbreite wäre ich seitlich umgekippt. Na, das hätte noch gefehlt. Von der vorderen Truppe bekomme ich nur wenig mit, denn meist lande ich wieder im hinteren Feld der Paddler. Aber das macht nichts, wir haben ja Zeit. Die letzte der noch mal zweieinhalb Stunden zieht sich für mich, Kraft und Konzentration lassen stark nach, mein Boot gehorcht mir nur noch widerwillig und ich stoße immer wieder mal irgendwo an. Arme Simone, irgendwann hat sie mich dann doch überholt. Ein Dank an Silvia, die den Lumpensammler gespielt hat. Dann ist es endlich geschafft. Schnell raus aus Rhin und Boot, um beim Fischer noch ein Brötchen abzustauben! Aber leider ist es zu spät, die Brötchen sind alle. Na gut, dann werden Reste gegessen, der Busch wartet wieder und als die Autos kommen und beladen sind, geht es wieder gen Heimat. Nachdem wir im Verein wieder alles verstaut haben, geht es ab nach Hause. Ein schöner Tag! Und noch heute erinnere ich mich gern daran (vier Tage später), wenn meine Arme und Schultern ein eindringliches Ziehen vernehmen lassen.


14.10.2015 Martina